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Denver hilft Obdachlosen mit einem bedingungslosen Grundeinkommen

Obdachlose in Denver erhalten ab November ein bedingungsloses Grundeinkommen. Im Rahmen des „Denver Basic Income Project“ erhalten 140 Obdachlose ein Jahr lang 1.000 US-Dollar pro Monat – ohne Bedingungen. Ziel des Projekts ist es nicht nur, den Betroffenen zu helfen, sondern auch zu untersuchen, wofür das bedingungslose Einkommen ausgegeben wird und ob es das Leben der Menschen verbessert. 

Los Angeles, Houston , San Francisco: Denver hat wie viele andere amerikanische Großstädte ein riesiges soziales Problem: Obdachlosigkeit. Die Zahl der Obdachlosen steigt täglich. Dafür gibt es viele Gründe: zu teure Wohnungen, keine soziale Absicherung oder die Folgen der Pandemie. Je nachdem, wen Sie fragen, schwankt die Zahl der betroffenen Menschen in Denver zwischen 4.000 und 20.000. 

In den Diskussionen geht es längst nicht mehr um die Zahl der Obdachlosen, sondern darum, wie ihnen am besten geholfen werden kann. Schließlich sind die provisorischen Lager für Obdachlose mittlerweile kaum noch zu übersehen. Sie campen in Parks, auf Parkplätzen und auf dem Gelände öffentlicher Schulen. Das Problem ist sichtbarer denn je. Mit dem „Basic Income Project“ startet Denver nun eine Initiative der etwas anderen Art.

Denver „Basic Income Project“: Obdachlose erhalten ein bedingungsloses Grundeinkommen

Die Idee ist einfach: Obdachlose erhalten ein Jahr lang ein bedingungsloses Einkommen von 1.000 US-Dollar pro Monat. Sie sind an keine Vorgaben gebunden, können also selbst entscheiden, wofür sie das Geld ausgeben. 

Das Projekt wird voraussichtlich umgerechnet etwa 9 Millionen Euro kosten und von der Stadt, verschiedenen gemeinnützigen Organisationen und privaten Spenden finanziert. 

Die Initiatoren wollen nicht nur helfen, sondern auch herausfinden, ob ein solches bedingungsloses Einkommen die schwierige Lebenssituation obdachloser Menschen nachhaltig verbessert. Eine Frage interessiert sie besonders: Wofür geben die Menschen das Geld aus, wenn sie die freie Wahl haben? 

„Direkte Barzahlungen tragen dazu bei, die Vermögensungleichheit zu beseitigen und hier in Denver eine gesündere Gemeinschaft aufzubauen, und wir hoffen, dass wir ein Modell schaffen, dem andere Städte folgen können.“Mark Donova, Gründer des „Denver Basic Income Project“. 

Das „Denver Basic Income Project“ wurde von Mark Donovan gegründet und soll zu einer „gesünderen, sozialbewussteren und am Gemeinwohl orientierten“ Gesellschaft beitragen. Er hofft auch, dass sich andere Städte ein Beispiel an dem Projekt nehmen. Unterstützt wird es von der Organisation „Majors for a Guaranteed Income“ und dem Bürgermeister von Denver, Michael B. Hancock. 

Studie: Grundeinkommen gibt den Menschen wieder Hoffnung

Ein ähnliches Projekt wurde bereits in Stockton durchgeführt . Auch hier erhielten Obdachlose ein bedingungsloses Grundeinkommen von 500 Dollar im Monat. 

Die Ergebnisse der Studie geben Anlass zur Hoffnung: Die Betroffenen gaben an, dass sie sich deutlich gesünder und emotional stabiler fühlten. Ängste, Stress und Hoffnungslosigkeit hatten merklich abgenommen. Das Einkommen gab ihnen Stabilität, Sicherheit und die Rückkehr in ein selbstbestimmtes und würdevolles Leben als Teil der Gesellschaft.

Dabei stieg auch die Beschäftigungsquote weiter an: Während zu Beginn der Studie gerade einmal 28 Prozent der Obdachlosen einen festen Arbeitsplatz hatten, waren es ein Jahr später bereits 40 Prozent. Das bedingungslose Grundeinkommen gab diesen Menschen eine zweite Chance. 

Obdachlosigkeit in Denver: People of Color sind überproportional betroffen

Wie ernst die Lage in der Region ist, verdeutlicht ein Bericht der Metro Denver Homeless Initiative: Im Jahr 2021 waren fast doppelt so viele Menschen obdachlos wie im Jahr zuvor. Fast 40 Prozent der Betroffenen leben und schlafen auf der Straße. 

Im Jahr 2021 waren ein Fünftel der 10.870 registrierten Obdachlosen im Raum Denver People of Color. Dies ist das Vierfache des proportionalen Anteils von People of Color an der US-Bevölkerung. Damit deckt die Studie den noch immer bestehenden strukturellen Rassismus auf. 

Bedingungsloses Grundeinkommen als Neuanfang und Mittel gegen Armut

Das bedingungslose Grundeinkommen soll den Menschen helfen, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Es soll sie entlasten und ihnen den Wiedereinstieg in die Gesellschaft ermöglichen – ohne Zwang. Dies verbessert nicht nur das Leben der Obdachlosen, sondern auch den sozialen Zusammenhalt. Letztlich ist es ein Mittel zur Armutsbekämpfung. Ein Mittel, das die Gesellschaft dringend braucht. 

Lesen sie den Originalartikel bei scoope.me

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